Passiver Bewerbermarkt

Was ist der passive Bewerbermarkt?

Der passive Bewerbermarkt beschreibt diejenigen Personen, die aktuell nicht aktiv nach einer neuen beruflichen Herausforderung suchen, aber unter den richtigen Umständen bereit wären, ihren aktuellen Job zu wechseln. Teilweise wissen diese Personen bis zum Zeitpunkt eines Erstkontakts mit einem Unternehmen gar nicht, dass sie wechselbereit sind. In der heutigen Arbeitswelt, in der qualifizierte Fachkräfte immer seltener selbst aktiv auf Jobsuche gehen, gewinnt der passive Bewerbermarkt zunehmend an Bedeutung.

Für Unternehmen bedeutet dies, dass ein Großteil der potenziellen Kandidat:innen für offene Stellen nicht durch herkömmliche Stellenanzeigen erreicht wird. Außerdem buhlen immer mehr Unternehmen auf dem aktiven Fachkräftemarkt um die wenigen Bewerber, die dort unterwegs sind. Die Ansprache dieser Zielgruppe erfordert daher eine angepasste Strategie, die überzeugende Argumente und attraktive Job-Angebote voraussetzt. Dieser Glossar-Artikel beleuchtet, warum der passive Bewerbermarkt besonders für Geschäftsführer:innen, Personalverantwortliche und Recruiter:innen von Interesse ist und wie sie von einer gezielten Ansprache profitieren können.

Unterschied: Aktiver und passiver Bewerbermarkt

Der aktive Bewerbermarkt kennzeichnet sich durch Personen, die intensiv nach neuen beruflichen Möglichkeiten suchen. Sie nutzen aktiv Jobportale, nehmen an Karrieremessen teil und bewerben sich direkt auf ausgeschriebene Stellen. Ihre Motivation kann von der Notwendigkeit eines Jobwechsels bis zum Wunsch nach einer besseren beruflichen Position reichen. Im Gegensatz dazu umfasst der passive Bewerbermarkt diejenigen, die derzeit in einer Anstellung sind und nicht aktiv nach einem Job suchen. Diese Gruppe ist oft in ihren aktuellen Rollen zufrieden und nur offen für Wechsel, wenn sie auf besonders attraktive Angebote stoßen oder einschneidende Geschehnisse einen Wechselaffekt auslösen. Das sind etwa regelmäßig Führungskräftewechsel, die zu einer Veränderung des Betriebsklimas führen.

Was ist der aktive Bewerbermarkt? Unseren Glossareintrag dazu findest du hier.

Diese passive Gruppe repräsentiert oft hoch qualifizierte Fachkräfte, die wegen ihrer Kompetenzen und Erfahrungen für Unternehmen besonders wertvoll sind. Die Herausforderung liegt darin, diese passive Zielgruppe effektiv anzusprechen. Der Schlüssel zur erfolgreichen Ansprache liegt nicht nur in der Identifizierung potenzieller Kandidat:innen, sondern auch in der Entwicklung von Strategien, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Interessen dieser Gruppe zugeschnitten sind. Dies erfordert oft innovative Rekrutierungsansätze und den Einsatz von Direktansprache, Networking und aufgrund der großen Skalierbarkeit Social Recruiting, um die Aufmerksamkeit passiver Bewerber:innen zu gewinnen und sie für neue berufliche Herausforderungen zu begeistern.

So erreichst du den passiven Bewerbermarkt:

Mit unserer erprobten Social-Recruiting-Methodik sorgen wir gezielt dafür, dass Menschen, die grundsätzlich wechselbereit sind, mit deiner offenen Stelle in Kontakt kommen und sich einfach auf diese bewerben können. In der Zusammenarbeit führen unsere Expert:innen Tiefeninterviews durch; wir erstellen Foto- und Videoinhalte in deinem Unternehmen, und wir bauen eine kompakte Bewerbungsinfrastruktur auf. Anschließend sorgen wir durch die Schaltung von Werbeanzeigen dafür, dass Menschen mit deinem Angebot in Kontakt kommen.

Bedeutung des Job-Offers im passiven Bewerbermarkt:

Im passiven Bewerbermarkt spielt das Job-Offer eine entscheidende Rolle. Es geht nicht nur um die Position und das Gehalt, sondern um ein umfassendes Paket, das den potenziellen Kandidat:innen präsentiert wird. Dieses Angebot muss nicht nur finanzielle Anreize beinhalten, sondern auch Entwicklungsmöglichkeiten, Unternehmenskultur, flexible Arbeitszeiten und weitere Vorteile, die zur Lebenssituation und den Bedürfnissen des:der Bewerber:in passen. Ein attraktives Job-Offer hebt sich durch Individualität und die Berücksichtigung persönlicher Präferenzen ab.

passiver Bewerbermarkt wechselgründe
Wir unterscheiden in unserer Arbeit in vier Stufen der Wechselmotive. Je höher eine Ansprache in dieser Methodik angesiedelt ist, desto wahrscheinlicher wechseln Talente auch bei wenigen oder gar keinen Gehaltszuwächsen die Arbeitsstelle.

Im passiven Bewerbermarkt ist es essenziell, dass Unternehmen verstehen, was hoch qualifizierte Fachkräfte motiviert und bindet. Dies kann durch gezielte Ansprache und das Angebot von maßgeschneiderten Karrieremöglichkeiten erreicht werden, die eine langfristige Perspektive bieten. Unternehmen müssen deutlich machen, warum der Wechsel zu ihnen eine lohnenswerte Entscheidung ist, und wie sie zur beruflichen und persönlichen Entwicklung des:der Kandidat:in beitragen können.

Strategien zur Ansprache passiver Bewerber:innen

Ein zentraler Aspekt in der Ansprache passiver Bewerber:innen ist Social Recruiting, dessen Bedeutung durch die direkte und zielgerichtete Ansprache sowie die unmittelbare Wirkung auf die Zielgruppe zunimmt. Social Recruiting ermöglicht es, maßgeschneiderte Botschaften effektiv an potenzielle Kandidat:innen auszuspielen, die sonst schwer zu erreichen wären. Plattformen wie LinkedIn, Xing oder auch Facebook bieten umfangreiche Möglichkeiten, um mit hochqualifizierten Fachkräften in Kontakt zu treten und ihnen die Vorzüge des eigenen Unternehmens nahezubringen. Die gezielte Ausspielbarkeit von Inhalten ermöglicht es, genau die Personen anzusprechen, die mit den Werten und Zielen des Unternehmens übereinstimmen, und erhöht somit die Chance, dass diese für einen Wechsel offen sind. Eine effektive Social-Recruiting-Strategie beinhaltet nicht nur das Teilen von Jobangeboten, sondern auch Einblicke in die Unternehmenskultur, Mitarbeitererfahrungen und Entwicklungsprogramme, um so ein authentisches und attraktives Bild des Unternehmens zu vermitteln.

Neben Social Recruiting spielt Active Sourcing eine wesentliche Rolle in der Rekrutierung passiver Kandidat:innen. Es erlaubt den direkten Kontakt zu potenziellen Bewerber:innen, die besonders wertvolle Fähigkeiten für das Unternehmen mitbringen könnten. Aufgrund des hohen Zeitaufwands ist Active Sourcing jedoch oft nur für besonders wichtige Positionen wirtschaftlich sinnvoll. Zudem stößt diese Methode bei Berufsgruppen, die nicht aktiv auf professionellen Netzwerken wie LinkedIn sind, an Grenzen. Die Kontaktaufnahme über private Kanäle wie Instagram oder Facebook, beispielsweise im Fall von Pflegekräften, ist nicht zu empfehlen. Diese Einschränkungen unterstreichen die Notwendigkeit einer differenzierten Ansprache und der Auswahl geeigneter Kanäle, um die Zielgruppe effektiv zu erreichen.

Warum der passive Bewerbermarkt immer wichtiger wird:

Die wachsende Bedeutung des passiven Bewerbermarktes ergibt sich aus mehreren Faktoren. Mit dem fortschreitenden Fachkräftemangel in vielen Branchen wird es für Unternehmen immer schwieriger, offene Stellen mit qualifizierten Kandidat:innen zu besetzen. Gleichzeitig sind viele hochqualifizierte Arbeitskräfte bereits in Anstellungen, die sie nicht aktiv zu verlassen suchen. Die Fähigkeit, diese passiven Kandidat:innen zu identifizieren und erfolgreich anzusprechen, bedeutet somit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im War of Talents. Hinzu kommt, dass die digitale Transformation und die sozialen Medien neue Wege für die Ansprache und das Engagement dieser Zielgruppe eröffnen, wodurch Unternehmen proaktiv Talente für zukünftige Bedürfnisse sichern können.

Herausforderungen bei der Ansprache des passiven Bewerbermarktes:

Die Herausforderungen im passiven Bewerbermarkt sind vielschichtig und erfordern eine differenzierte Herangehensweise. Neben der Identifizierung und individuellen Ansprache von nicht aktiv suchenden Kandidat:innen, steht insbesondere das Herausstechen aus der Masse der Angebote im Fokus. Angesichts der Flut an Rekrutierungsaktivitäten müssen Unternehmen innovative Wege finden, um die Aufmerksamkeit potenzieller Bewerber:innen zu gewinnen. Dies kann durch kreative und maßgeschneiderte Kampagnen im Bereich des Social Recruiting oder durch eine besonders persönliche und individuell zugeschnittene Direktansprache erfolgen. Die Herausforderung besteht darin, ein unverwechselbares und ansprechendes Bild des Unternehmens zu vermitteln, das sich deutlich von den Standardangeboten abhebt. Eine solche Strategie erfordert nicht nur Kreativität und Einfühlungsvermögen, sondern auch ein tiefes Verständnis der Zielgruppe, um deren Bedürfnisse und Wünsche genau zu adressieren und so aus der Masse der Arbeitgeber hervorzustechen.

Ausblick: Die zukünftige Rolle des passiven Bewerbermarktes

Die Dynamik des passiven Bewerbermarktes entwickelt sich stetig weiter, beeinflusst durch technologischen Fortschritt, veränderte Arbeitsmarktbedingungen und neue Erwartungen der Arbeitskräfte. Unternehmen müssen sich auf eine zunehmend digitalisierte Rekrutierungslandschaft einstellen, in der die gezielte Ansprache und Bindung von Talenten durch den Einsatz von Datenanalyse, KI-gestützten Tools und personalisierten Kommunikationsstrategien an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus führen der Wunsch nach flexibleren Arbeitsmodellen und eine stärkere Betonung der Work-Life-Balance dazu, dass Unternehmen ihre Angebote und ihre Unternehmenskultur anpassen müssen, um für passive Bewerber:innen attraktiv zu bleiben. Die Fähigkeit, sich schnell anzupassen und auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen einzugehen, wird entscheidend sein, um im Wettbewerb um die besten Talente erfolgreich zu sein.

Weiterführende Informationen zum Thema:

Wenn du dich für den passiven Bewerbermarkt interessierst, dann haben wir noch weiterführende Informationen für dich, die ganz bestimmt für dich spannend sind. Zum einen wäre da unser Glossar-Artikel zum Thema aktiver Bewerbermarkt. Wenn du den passiven Bewerbermarkt mit gezielten Maßnahmen angehen willst, dann ist unser Angebot im Bereich Social Recruiting einen Blick für dich wert. Auf diesem Wege kommst du zurück zur Glossar-Übersicht. In unserem Blog kannst du dir interessante Beiträge zum Thema Personal ansehen.

 

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