Die Arbeitgebermarke: Relevanz die Wettbewerbsfähigkeit

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zeigt sich der wahre Wert einer starken Arbeitgebermarke. Denn genau dann, wenn der Wettbewerb besonders hart ist, entscheidet die Qualität deines Teams über den Erfolg oder Misserfolg deines Unternehmens. Top-Talente sind nicht nur kluge Köpfe – sie sind Innovatoren, Problemlöser und Treiber für den langfristigen Erfolg. Sie bringen frische Ideen, setzen strategische Impulse und sind oft diejenigen, die deinem Unternehmen den entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen. Wer in solchen Zeiten die besten Talente für sich gewinnen kann, hat deutlich bessere Chancen, nicht nur zu überleben, sondern gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Andererseits – und das weißt du sicher selbst – besteht die Gefahr, dass Unternehmen, die ihre Arbeitgebermarke vernachlässigen, oft diejenigen Mitarbeiter anziehen, die anderswo keine berufliche Heimat finden. Diese sind oft weniger engagiert und tragen weniger zur Innovationskraft bei. Gerade jetzt ist es entscheidend, das Ruder in der Hand zu behalten und sicherzustellen, dass die besten Köpfe nicht nur auf dein Unternehmen aufmerksam werden, sondern sich auch langfristig an dich binden.

Auch wenn du aktuell vielleicht keinen akuten Personalbedarf hast, ist es ein Fehler, die Arbeitgebermarke in den Hintergrund zu rücken. Wenn der Moment kommt, an dem du neue Talente anziehen musst solltest du vorbereitet sein (Brandschutz ist meistens besser als die Feuerwehr, wenn das Haus in Flammen steht). Denn eine starke Arbeitgebermarke baut man nicht von heute auf morgen auf, erst recht nicht im digitalen Kontext. Sie erfordert eine konsequente und durchdachte Kommunikation, die über Jahre hinweg Vertrauen aufbaut. In einem hart umkämpften Markt ist die Sichtbarkeit deines Unternehmens entscheidend, um überhaupt auf dem Radar potenzieller Mitarbeiter:innen zu erscheinen.

In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, warum es gerade jetzt, in herausfordernden Zeiten, wichtig ist, an deiner Arbeitgebermarke zu arbeiten. Du wirst sehen, welche typischen Frustrationen Geschäftsführer:innen in mittelständischen Unternehmen erleben und wie du mit bewährten Strategien nicht nur den Stress reduzierst, sondern auch den langfristigen Erfolg sicherst. Denn eine starke und authentische Arbeitgebermarke ist der Schlüssel, um im Wettbewerb zu bestehen und die besten Talente für dein Unternehmen zu gewinnen.

Warum eine Arbeitgebermarke heute viel mehr als früher ist

Heute geht es bei der Arbeitgebermarke nicht mehr nur darum, präsent zu sein, wenn du gerade aktiv auf der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen bist. Es reicht längst nicht aus, erst dann sichtbar zu werden (oder mit Social Recruiting kurzfristig das Problem mit Geld zuzuwerfen), wenn eine Stelle ausgeschrieben ist. Vielmehr musst du über verschiedene Kanäle hinweg dauerhaft einen Raum schaffen, an dem potenzielle Talente und deine bestehenden Mitarbeiter:innen deine Unternehmenskultur und die Menschen dahinter erleben können. Das beginnt bei der eigenen Karriereseite und erstreckt sich über Plattformen wie Instagram und LinkedIn, die je nach Zielgruppe eine wichtige Rolle spielen: Jüngere Talente suchen eher auf Instagram nach authentischen Einblicken in den Arbeitsalltag, während erfahrenere Fachkräfte sich eher auf LinkedIn über deine Werte und beruflichen Möglichkeiten informieren.

Es geht heute viel mehr darum, zu zeigen: ‘So sind wir wirklich’, anstatt den Anspruch zu erwecken, dass bei dir alles perfekt und makellos ist. Authentizität ist das Schlüsselwort. Menschen wollen wissen, wie es tatsächlich ist, bei dir zu arbeiten – wie die Unternehmenskultur gelebt wird, wie der Teamgeist ist und welche Werte im Alltag spürbar sind. Dieser authentische Einblick schafft Vertrauen und sorgt dafür, dass sich die richtigen Talente von deinem Unternehmen angezogen fühlen.

Für viele Geschäftsführer:innen ist es jedoch frustrierend, dass sich die Spielregeln so verändert haben. Früher war es ausreichend, bei Bedarf ein paar Stellenanzeigen zu schalten und darauf zu warten, dass die Bewerbungen eintrudeln. Heute ist es ein kontinuierlicher Prozess, der über verschiedene Kanäle hinweg gepflegt werden muss. Die Vorstellung, dass das Unternehmen ständig in der öffentlichen Wahrnehmung präsent sein muss, wirkt oft überwältigend. Die Vielfalt der Plattformen und die Notwendigkeit, sich authentisch zu präsentieren, erfordern eine strategische Herangehensweise, die Zeit und Ressourcen bindet – etwas, das Geschäftsführer:innen oft als zusätzliche Belastung empfinden.

So stärkst du deine digitale Arbeitgebermarke langfristig

Die gute Nachricht ist: Es muss nicht kompliziert oder stressig sein, deine Arbeitgebermarke effektiv zu kommunizieren. Mit einer durchdachten Strategie und den richtigen Tools kannst du sowohl Zeit als auch Ressourcen sparen – und trotzdem eine starke Präsenz aufbauen. Ein wichtiger Schritt ist es, gezielt auf die Informationspräferenzen deiner Zielgruppen einzugehen. Heißt: Jüngere Talente auf Instagram und für erfahrene Fachkräfte auf LinkedIn jeweils den Inhalten ansprechen, die sie auch interessieren. Es geht dabei oftmals gar nicht so sehr um Quantität (bei TikTok schon :'(), sondern um die Qualität und Relevanz der Botschaften.

Ein gezielter Content-Plan, der regelmäßig authentische Einblicke in deinen Arbeitsalltag, deine Kultur und dein Team bietet, hilft dir dabei, kontinuierlich präsent zu sein, ohne dich zu überfordern. Wir arbeiten in Projekten gerne mit Reels, die wir aus z.B: Recruiting Videos herausschneiden. Das ist effizient und trotzdem ein sehr hochwertiger Touchpoint mit interessierten Mitarbeitenden. Ein kurzer Video-Clip, der zeigt, wie dein Team zusammenarbeitet, oder eine Story über die Entwicklung eines Mitarbeiters können wahre Wunder wirken. Wichtig ist, dass du nicht versuchst, dein Unternehmen als perfekt darzustellen. Kein Unternehmen ist perfekt. Was zählt, ist Authentizität. Zeige deine Werte, zeige echte Menschen und zeige, was es bedeutet, Teil deines Unternehmens zu sein. Und das immer im Kontext der alternativen und Vergleichsunternehmen. Wenn dein Markt sehr konservativ ist, ist ein bisschen weniger konservativ schon ausreichend. Wenn du in der Agenturbranche Unterwegs bist, musst du schon eher etwas auf den Putz hauen.

Vermeidbare Frustmomente bei der Arbeitgebermarke

Eine der größten Frustrationen ist sicherlich die schiere Menge an Plattformen und Kanälen, die es zu bedienen gilt. Es reicht nicht mehr, eine Stellenanzeige zu schalten und zu warten, dass die Bewerbungen eintrudeln. Stattdessen musst du kontinuierlich präsent sein, auf Instagram, LinkedIn, vielleicht sogar auf TikTok – und das alles, während du ohnehin schon ein volles Tagesgeschäft managst. Hinzu kommt die Enttäuschung, wenn all diese Mühen nicht die erhofften Ergebnisse bringen. Trotz Investitionen in schöne Karriereseiten und aufwendig produzierte Inhalte, bleiben die Bewerbungen von Top-Talenten aus. Viele Geschäftsführer:innen fühlen sich dadurch in ihrer Annahme bestätigt, dass das Ganze unnötig kompliziert ist – und das führt oft dazu, dass die Arbeitgebermarke vernachlässigt wird.

Wie kannst du diese Frustration also überwinden? Der Schlüssel liegt darin, eine klare, fokussierte Strategie zu entwickeln, die auf deine Zielgruppen zugeschnitten ist. Es geht nicht darum, überall gleichzeitig präsent zu sein, sondern gezielt dort, wo deine potenziellen Mitarbeiter:innen sind und dann einfach mal ein halbes Jahr dranzubleiben. Ein gut durchdachter Content-Plan, der regelmäßig authentische und relevante Einblicke bietet, kann dir dabei helfen, langfristig Vertrauen aufzubauen und Frustrationen zu reduzieren.

Warum deine Wunsch-Arbeitgebermarke kein Traum bleibt

Als Kaufmann oder -frau hast du klare Erwartungen, was deine Arbeitgebermarke leisten soll. Du möchtest, dass dein Unternehmen für Top-Talente attraktiv ist, damit du die beste Leistung am Markt erbringen kannst. Du möchtest, dass deine Mitarbeitenden sich mit der Unternehmenskultur identifizieren und stolz darauf sind, Teil deines Teams zu sein.

Zunächst einmal geht es darum, deine Arbeitgebermarke als einzigartig und authentisch zu positionieren. Das bedeutet, dass du die Werte, die dein Unternehmen ausmachen, klar definierst und in den Vordergrund stellst.

Frag dich:

  • Was unterscheidet uns von anderen?
  • Was macht unser Arbeitsumfeld besonders?
  • Was unterscheidet die Menschen hier von denen woanders?

Diese Antworten bilden das Fundament für deine Arbeitgebermarkenstrategie. Es ist essenziell, diese Botschaften konsistent über alle relevanten Kanäle zu kommunizieren – sei es auf der Karriereseite, in Social-Media-Beiträgen oder im Bewerbungsgespräch selbst.

Ein weiterer Wunsch vieler Geschäftsführer:innen ist es, das Engagement und die Loyalität ihrer Mitarbeitenden zu steigern. Hier kommt die interne Kommunikation ins Spiel: Wenn du deine Teammitglieder regelmäßig über die Vision des Unternehmens informierst und ihnen die Möglichkeit gibst, sich aktiv einzubringen, entsteht ein Gefühl der Zugehörigkeit. Auch das Schaffen von internen Markenbotschaftern – Mitarbeitende, die von sich aus positiv über das Unternehmen sprechen – ist ein enormer Hebel, um nicht nur das Team, sondern auch potenzielle Bewerber:innen für dich zu begeistern.

Die Erfüllung dieser Wünsche erfordert einen klaren Fahrplan und die Bereitschaft, kontinuierlich an der Arbeitgebermarke zu arbeiten.

5 ganz einfache Schritte zur digitalen Arbeitgebermarke

Wie gehst du strategisch vor, um deine Arbeitgebermarke zu stärken und diese Herausforderungen zu bewältigen? Die Antwort liegt in einem klar strukturierten Vorgehen. Der erste Schritt ist, eine Bestandsaufnahme zu machen: Wo stehst du gerade? Welche Aspekte deiner Arbeitgebermarke funktionieren gut, und wo gibt es Verbesserungsbedarf? Nimm dir die Zeit, ehrlich zu evaluieren, wie dein Unternehmen intern und extern wahrgenommen wird.

Danach musst du klar definieren, wo du hinwillst. Welche Werte und Botschaften möchtest du vermitteln, und wer sind die Zielgruppen, die du erreichen willst? Diese Ziele sollten nicht nur gut durchdacht, sondern auch realistisch und messbar sein. Es geht darum, eine Arbeitgebermarke zu schaffen, die glaubwürdig ist und deine Unternehmenskultur widerspiegelt.

Sobald das Ziel feststeht, ist es entscheidend, das Delta – also die Lücke zwischen deinem aktuellen Status und deinem angestrebten Ziel – zu erkennen. Frage dich: Was fehlt, um von hier nach dort zu kommen? Welche Maßnahmen sind notwendig, um diese Lücke zu schließen? Hier können authentische Inhalte, die regelmäßig über die richtigen Kanäle wie Instagram und LinkedIn geteilt werden, eine wichtige Rolle spielen.

Doch Maßnahmen allein reichen nicht. Du musst auch die Einflussfaktoren, die deinen Erfolg behindern oder fördern könnten, genau bewerten. Gibt es intern Widerstände gegen Veränderungen? Wie steht es um die Ressourcen – sowohl personell als auch finanziell? Nur wenn du diese Faktoren einbeziehst, kannst du einen realistischen und nachhaltigen Plan erstellen, der sicherstellt, dass du Schritt für Schritt vorangehst und nicht in der Planung stecken bleibst.

Und dann kommt der wichtigste Schritt: Einfach anfangen. Viele Geschäftsführer:innen zögern genau an diesem Punkt, weil die Aufgabe überwältigend erscheint. Aber nur durch den ersten konkreten Schritt kannst du beginnen, deine Arbeitgebermarke erfolgreich aufzubauen. Es muss nicht alles sofort perfekt sein – es ist viel wichtiger, in Bewegung zu kommen.

Content und Social Media bei der Kommunikation der Arbeitgebermarke

In der heutigen Arbeitswelt spielt die digitale Präsenz eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, deine Arbeitgebermarke nach außen zu tragen. Potenzielle Talente möchten nicht nur hören, was du als Arbeitgeber zu bieten hast – sie wollen es sehen und erleben. Genau hier kommen Content und Social Media ins Spiel. Plattformen wie Instagram und LinkedIn bieten dir die Möglichkeit, authentische Einblicke in deinen Arbeitsalltag zu geben und dein Unternehmen von seiner besten Seite zu präsentieren. Es reicht nicht mehr aus, nur Stellenanzeigen zu schalten. Du musst Menschen zeigen, was es bedeutet, Teil deines Teams zu sein.

Eine häufige Frage ist darum: Sollte man erst eine ausdifferenzierte Arbeitgebermarke entwickeln und dann mit dem Content starten, oder ist es besser, gleich mit der Content-Produktion zu beginnen? Aus meiner Erfahrung ist es ratsam, direkt loszulegen. Social Media ist kein statisches Gebilde – es ist ein dynamischer Prozess, durch den du nicht nur Reichweite aufbaust, sondern auch wichtige Lernerfahrungen sammelst. Durch die kontinuierliche Content-Erstellung kannst du herausfinden, welche Themen bei deiner Zielgruppe gut ankommen und welche Aspekte deiner Unternehmenskultur besonders positiv wahrgenommen werden. Diese Erkenntnisse geben dir wertvolle Indikatoren dafür, wie du deine Arbeitgebermarke weiterentwickeln kannst.

Ein weiteres Plus: Social Media ermöglicht dir, authentische Rückmeldungen von deinen eigenen Mitarbeiter:innen zu erhalten. Wenn sie in Videos oder Beiträgen über ihre Sicht auf das Unternehmen sprechen, erhältst du einen ungeschönten Einblick, wie deine Unternehmenskultur intern wirklich wahrgenommen wird. Diese Informationen helfen dir nicht nur bei der Feinjustierung deiner Arbeitgebermarke, sondern schaffen auch eine ehrliche und transparente Kommunikation nach außen.

Besonders durch visuelle Inhalte wie Fotos und Videos kannst du die:innen Unternehmenskultur, das Team und die Arbeitsatmosphäre greifbar machen. Einblicke in Mitarbeitergeschichten, Teamprojekte oder besondere Firmenevents schaffen eine emotionale Verbindung, die klassische Jobbeschreibungen allein nicht herstellen können. Diese Authentizität sorgt nicht nur dafür, dass du die richtigen Talente anziehst, sondern wirkt sich auch positiv auf das Image deines Unternehmens aus.

Auf Instagram erreichst du vor allem jüngere Zielgruppen, die Wert auf Flexibilität, Kreativität und authentische Arbeitsumfelder legen. LinkedIn hingegen ist die Plattform, auf der du erfahrene Fachkräfte ansprichst, die sich für die berufliche Entwicklung und die langfristigen Perspektiven in deinem Unternehmen interessieren. Es ist wichtig, deine Inhalte auf die jeweilige Zielgruppe zuzuschneiden, um maximale Wirkung zu erzielen.

Ein klarer Content-Plan, der regelmäßig Inhalte liefert, hilft dir, deine Arbeitgebermarke konsistent und effektiv zu kommunizieren. So machst du dein Unternehmen digital erlebbar und bleibst auf dem Radar der besten Talente.

Digitale Arbeitgebermarke: Praxisbeispiel KAHL

Ein großartiges Beispiel aus unserer eigenen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit der KAHL GmbH aus Mannheim, einem auf New Work spezialisierten Unternehmen für die Einrichtung von Büroräumen. KAHL bietet seinen Kund:innen eine einzigartige Kombination aus New Work Consulting und maßgeschneiderter Büroeinrichtung, wobei das kreative Potenzial der Innenarchitekt:innen eine zentrale Rolle für den Unternehmenserfolg spielt.

Unser Projektziel war es, potenziellen Bewerber:innen einen authentischen Einblick in den Arbeitsalltag der Architekturabteilung zu geben. Gleichzeitig wollten wir die Führungskräfte und das Team in den Vordergrund stellen, um ein echtes Bild der Unternehmenskultur und Karrieremöglichkeiten bei KAHL zu vermitteln. Dafür haben wir ein umfassendes Recruiting-Video und eine Reihe von Fotos erstellt, die gezielt auf LinkedIn, Social Media und der Website eingesetzt werden. Das Ergebnis: Eine durch und durch authentische Darstellung des Arbeitsumfelds, die Vertrauen schafft und Talente anzieht.

Ein entscheidender Punkt dieses Projekts war die Produktion vieler unterschiedlicher Content Pieces, die auf den verschiedensten Kanälen flexibel genutzt werden können. Durch diese breite und facettenreiche digitale Präsenz haben wir die Marke KAHL erlebbar gemacht und gezeigt, was es bedeutet, Teil dieses innovativen Unternehmens zu sein. Die Strategie hat sich als effektiv erwiesen, um nicht nur neue Bewerber:innen zu gewinnen, sondern auch die Identifikation der bestehenden Mitarbeitenden zu stärken.