Der Mere Exposure Effekt beschreibt das Phänomen, dass Menschen unbewusst positiv auf wiederholte visuelle Reize reagieren, selbst wenn sie sich nicht bewusst an den Reiz erinnern können. Diese Form des unbewussten Lernens wurde erstmals in den 1960er Jahren von Robert Zajonc erforscht und seitdem in zahlreichen Studien bestätigt. Eine hohe Verarbeitungsgeläufigkeit durch wiederholte Darbietung führt zu positivem Affekt und erhöhter Bewertung des Stimulus.
In der Werbebranche wird der Mere Exposure Effekt gezielt eingesetzt, um Marken und Produkte bei potenziellen Kunden positiv zu verankern. Wiederholte Darbietungen von Werbespots oder Produkten in der Umgebung des Kunden können zu einer höheren Vertrautheit und damit auch zu einer höheren Kaufbereitschaft führen. Auch im Rahmen von Product Placements wird der Mere Exposure Effekt genutzt, um Produkte und Marken bei Zuschauern positiv zu verankern, ohne dass diese sich dessen bewusst sind.
Videoplattformen wie YouTube oder TikTok sind besonders geeignet, um den Mere Exposure Effekt auszulösen. Durch die Möglichkeit, Videos immer wieder anzusehen und durch die Algorithmen der Plattformen, die ähnliche Inhalte empfehlen, werden bestimmte Marken und Produkte dem Nutzer immer wieder präsentiert. Dies kann zu einer höheren Vertrautheit und damit auch zu einem höheren Vertrauen und einer höheren Kaufbereitschaft führen.