Drohnenvideos erstellen: Worauf du bei Luftaufnahmen achten musst
Drohnenaufnahmen bieten dir die Möglichkeit, visuelle Geschichten aus völlig neuen Perspektiven zu erzählen – aber nur, wenn sie professionell geplant und umgesetzt werden. Denn es geht nicht nur um beeindruckende Luftaufnahmen, sondern auch um Genehmigungen, Sicherheitsvorkehrungen und den Einsatz der richtigen Technik. Zu wissen, was technisch, rechtlich und grundsätzlich möglich ist, ist darum für Marketing-Fachleute, die sich mit der Erstellung von Drohnen-Content beschäftigen, wichtig. Nichts ist doch ärgerlicher, ein Konzept vor Augen zu haben, das am Ende nicht umsetzbar ist, weil dir das Ordnungsamt einen Strich durch die Rechnung macht.
In diesem Beitrag erfährst du, welche rechtlichen Rahmenbedingungen du beachten und welche Risiken du dabei vermeiden solltest, wenn du mit Drohnenaufnahmen für dein nächstes Video planst. Zudem wägen wir ab, ob du bei der Umsetzung der Drohnenaufnahmen auf interne Ressourcen setzen solltest oder besser auf einen spezialisierten Dienstleister.
Genehmigungen und Lizenzen: Was du beachten musst
Bevor eine Drohne abheben darf, müssen eine Reihe von rechtlichen und organisatorischen Anforderungen erfüllt werden. Zunächst einmal unterliegt jede Drohne mit einem Gewicht von mehr als 250 Gramm der Registrierungspflicht beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA). Eine Registrierungspflicht besteht auch für Drohnen, die unter 250 Gramm wiegen, wenn die Drohne z. B. mit einer Kamera ausgestattet ist. Diese Registrierung ist notwendig, um die Drohne legal kommerziell fliegen zu lassen. Zudem muss die drohnenhaltende Person über eine gültige Haftpflichtversicherung verfügen, die die Drohne miteinschließt. Ohne diese Versicherung darfst du keine kommerziellen sowie privaten Flüge durchführen, da unvorhergesehene Schäden an Personen oder Eigentum erhebliche finanzielle Risiken bergen.
Neben den allgemeinen Flugregeln der Kategorie OPEN, die die maximale Flughöhe, Sichtkontakt und Flugverbotszonen wie über Menschenansammlungen umfassen, gibt es strengere Luftsicherheitsanforderungen der Kategorie SPEZIELL. Diese beinhalten, dass Drohnen in bestimmten Bereichen, wie in der Nähe von Flughäfen oder über Menschenansammlungen, überhaupt nicht oder nur mit speziellen Genehmigungen fliegen dürfen. Da die Bearbeitungszeiten dieser Anträge teils bis zu zwölf Wochen dauern können, ist hier eine vorausschauende Planung wichtig.
Je nach Gewicht und Einsatzgebiet der Drohne ist es außerdem erforderlich, dass der/die Pilot:in einen Kenntnisnachweis oder sogar einen Drohnenführerschein besitzt. Diese Nachweise zeigen, dass du oder dein:e Pilot:in über die nötigen theoretischen und praktischen Fähigkeiten verfügt, um die Drohne sicher zu steuern. Bei den Kenntnisnachweisen wird zwischen Sport-/Freizeitzwecken und „anderen“ Zwecken wie z. B. zum kommerziellen Nutzen unterschieden. Drohnen unter 250 g dürfen ohne Führerschein geflogen werden. Für Drohnen der Kategorie A1 und A3 benötigt man den kleinen Drohnenführerschein und für Drohnen der Kategorie A2 den großen Drohnenführerschein. Kommerziell genutzte Drohnenflüge erfordern häufig noch zusätzliche Genehmigungen von den lokalen Behörden, insbesondere vom Ordnungsamt und – falls du über privates Gelände fliegst – auch die Zustimmung des Grundstückseigentümers. Solange du alle Bedingungen der offenen Kategorie einhältst, ist kein Kontakt mit dem Ordnungsamt erforderlich. In Ausnahmefällen, wie z. B. in städtischen Gebieten, temporären Flugverbotszonen oder bei Flügen über besonders sensible Bereiche, solltest du jedoch sicherstellen, dass keine zusätzlichen lokalen Vorschriften greifen. Wenn du unsicher bist, lohnt es sich, im Vorfeld beim Ordnungsamt nachzufragen.
Auf dieser Seite: https://maptool-dipul.dfs.de/?language=de kannst du prüfen, welche Anforderungen zur Genehmigung für deinen Wunschort gelten. Auch No-Fly-Zones sind hier übersichtlich eingezeichnet.
Infokasten: Wer kontrolliert eigentlich, ob du dich an die Regeln hältst?
Eine berechtigte Frage, vor allem, wenn du lieber hart am Wind segelst. Doch bei Drohnenflügen ist das keine gute Idee. Selbst bei unseren professionellen Einsätzen rufen „besorgte“ Anwohner:innen ab und an die Polizei. Je nach Kommunikation mit Ordnungsamt und Polizei sind diese mehr oder weniger gut informiert. Die Frage nach der Genehmigung, dem Versicherungsschein und dem Kennzeichen kommt dabei fast immer. Flüge in No-Fly-Zones gelten schnell als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr. Und wenn die Drohne abstürzt, wird es erst recht ungemütlich, wenn du dich nicht an die Regeln gehalten hast.
Einsatzplanung: Wie wir einen Drohnenaufstieg organisatorisch vorbereiten
Bevor unsere Drohne abhebt, gehen wir strukturiert vor, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft. Im Voraus prüfen wir die örtlichen Gegebenheiten und klären alle rechtlichen Genehmigungen. Danach erstellen wir einen detaillierten Flugplan, der den Verlauf des Drehs vorgibt und sicherstellt, dass wir die gewünschten Aufnahmen einfangen. Stets zu beachten sind die Wetterbedingungen wie Wind, Niederschlag und Lichtverhältnisse. Bei komplexen Projekten oder großen Flächen führen wir oft einen Testflug durch, um mögliche Herausforderungen frühzeitig zu erkennen. Am Drehtag selbst sorgen wir dafür, dass die Technik einsatzbereit ist. Dann erfolgt der eigentliche Flug: Wir überwachen den Drohnenaufstieg und passen die Einstellungen je nach Anforderungen der Szene an, um das Beste aus den Luftaufnahmen herauszuholen. So entsteht aus sorgfältiger Planung und präziser Ausführung eindrucksvolles Material, das deine Geschichte erzählt.
Drohne fliegen ohne Genehmigung: Konsequenzen
Fehler bei der Einholung von Genehmigungen oder das komplette Unterlassen können schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Einer der größten Risikofaktoren ist, dass du ohne gültige Genehmigungen nicht nur den gesamten Drohnenflug illegal durchführst, sondern auch mit empfindlichen Strafen und Bußgeldern rechnen musst. Aber auch mit Genehmigung kann die Nichtbeachtung der geltenden Gesetze in Form von unangemeldetem Einflug in No-Fly-Zones oder die Überschreitung von Flughöhen zum Straftatbestand des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr führen, was mit Freiheitsstrafen bis zu 10 Jahren geahndet werden kann. Und selbst wenn du nicht „in flagranti“ erwischt wirst, kann es gut sein, dass die verantwortlichen Stellen auf dich zukommen und nach der verantwortlichen Person fragen, wenn entsprechende Aufnahmen auch nur in deinem Video auftauchen.
Eine weitere Konsequenz, die gerne übersehen wird, ist der mögliche Reputationsverlust, falls Verstöße öffentlich bekannt werden. Unternehmen, die sich nicht an rechtliche Vorgaben halten, riskieren negative Presse, ihren guten Ruf und in einigen Fällen auch das Vertrauen ihrer Kund:innen. Es ist also entscheidend, im Vorfeld alle Genehmigungen gründlich zu prüfen und sicherzustellen, dass alle notwendigen Dokumente vorliegen, bevor die Drohne abhebt. Hier ist es sinnvoll, mit Fachleuten oder spezialisierten Agenturen zusammenzuarbeiten, die sich mit den rechtlichen Anforderungen auskennen und den gesamten Genehmigungsprozess für dich übernehmen können.
Sicherheit bei Drohnenaufnahmen
Ein sicherer Drohnenflug muss im Voraus gut geplant werden und der/die Pilot:in muss sich über alle Risiken bewusst sein. Um diese zu minimieren, beginnt alles mit einer gründlichen Risikobewertung und Planung. Dabei werden Flugrouten, Wetterbedingungen und Luftraumbeschränkungen geprüft, um sicherzustellen, dass der Flug den gesetzlichen Vorgaben entspricht.
Vor dem Abheben wird die Drohne auf technische Mängel überprüft, und sichere Start- und Landeplätze werden festgelegt. Während des Flugs muss der Pilot stets Sichtkontakt zur Drohne haben und den Zustand der Batterie sowie das Funksignal kontinuierlich überwachen. Sollte es zu unerwarteten Problemen kommen, muss der Flug sofort unterbrochen oder angepasst werden können.
Ein Notfallplan ist entscheidend: Moderne Drohnen verfügen über Funktionen wie „Return-to-Home“ oder automatische Notlandungen, die im Falle von Signalverlust oder Batteriemangel aktiv werden. Nach jedem Flug erfolgt eine Inspektion der Drohne und bei Problemen eine Berichterstattung an die zuständigen Behörden.
Interne oder externe Drohnenpilot:innen?
Die kurze Antwort auf die Frage ist: Wenn du oft und regelmäßig Drohnenaufnahmen anfertigen möchtest, lohnt es sich, die internen Prozesse zu etablieren und Personal aus deiner Organisation entsprechend auszubilden. Allerdings sind professionelle Drohnenaufnahmen komplexer, als sie zunächst erscheinen. Es geht nicht nur um das Einholen von Genehmigungen, sondern auch um das handwerkliche Fliegen, die Bildgestaltung und das technische Handling der Drohne. Wenn du nur einmalig oder von Zeit zu Zeit Luftaufnahmen mit einer Drohne anfertigen möchtest, ist es in den meisten Fällen effizienter, die Aufnahmen durch einen externen Dienstleister (wie z. B. MOVYNG MEDIA) durchführen zu lassen. Denn eine externe Agentur bringt nicht nur erfahrene Pilot:innen und professionelle Ausrüstung mit, sondern kümmert sich auch um alle Genehmigungen, Versicherungen und Sicherheitsvorkehrungen. Das spart dir Zeit und minimiert das Risiko, rechtliche oder technische Fehler zu begehen. Zudem haben Agenturen oft Erfahrung in der Nachbearbeitung von Luftaufnahmen, um die bestmögliche Qualität für deine Marketingkampagne sicherzustellen.
Letztlich solltest du abwägen, wie viel Aufwand, Zeit und Ressourcen du intern aufbringen kannst und ob ein zugekaufter Dienstleister für Drohnenaufnahmen dir nicht die besseren Ergebnisse für weniger Aufwand liefern kann.
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